STONE BLIND Der Blick der Medusa

Buchseite und Rezensionen zu 'STONE BLIND Der Blick der Medusa' von Natalie Haynes
4.25
4.3 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "STONE BLIND Der Blick der Medusa"

Medusa wächst bei ihren Schwestern auf und merkt schnell, dass sie anders ist – eine Sterbliche in einer Familie von Göttern. Von ihrer Schönheit angezogen, bedrängt der Meeresgott Poseidon sie im Tempel der Athene. Die Göttin wähnt ihren Tempel entweiht und lässt ihre Wut an der Unschuldigen aus: Medusa wird in ein Monster mit Schlangenhaaren verwandelt, das kein Lebewesen mehr ansehen kann, ohne es zu Stein erstarren zu lassen. Aus Rücksicht verdammt Medusa sich zu einem Leben in der Einsamkeit. Bis der junge Perseus sich aufmacht, das Haupt eines Ungeheuers zu erlangen...

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
EAN:9783423283175

Rezensionen zu "STONE BLIND Der Blick der Medusa"

  1. 4
    13. Feb 2023 

    Medusa als Dreh- und Angelpunkt

    Medusa wächst als Sterbliche unbescholten und stets neugierig auf alles bei ihren Schwestern, den unsterblichen Gorgonen, an einem einsamen Küstenstück auf. Das Leben und die Streitereien der Götter berühren Medusa zunächst nur wenig – bis es zu einem Vorfall kommt und Athene ihr Leben für immer verändert.
    Die Autorin Natalie Haynes hat hier viele Sagen und Mythen rund um die griechischen Götter und ihre Machenschaften neu erzählt – mit Medusa als Dreh- und Angelpunkt. Dabei liegt der Fokus nicht immer nur auf Medusa, wie man das vielleicht erwarten könnte. Als Leser darf man in eine Vielzahl von Perspektiven eintauchen und so diverse Legenden neu entdecken.
    Zunächst scheint die Erzählung aufgrund der vielen Erzählperspektiven etwas unübersichtlich und auch sprunghaft, aber tatsächlich webt die Autorin dabei sorgfältig ein ganzes Netz an Eindrücken, so dass man sich als Leser am Schluss selbst ein Bild machen und die Frage beantworten kann, wer nun eigentlich das Monster ist.
    Besonders gut gefallen hat mir die stimmige und poetische Sprache, die die ganze Erzählung trägt. Etwas anstrengend fand ich manchmal den übergreifenden und auch irgendwie unzuverlässigen Erzähler, mit dem ich gelegentlich nicht einer Meinung war. Allen Lesern, die wie ich Fan der griechischen Mythologie sind, kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.

  1. 4
    11. Feb 2023 

    Emotionale Neuerzählung

    Medusa ist noch ein Säugling, als sie vor der Höhle ihrer Schwestern, der Gorgonen Euryale und Stheno abgelegt wird. Liebevoll ziehen die beiden als Monster verschrienen Frauen die Kleine auf, obwohl sie doch ganz anders ist; schwächer, mit Flügeln und vor allem eines: sterblich. Viele Jahre später macht sich der junge Perseus auf eine gefährliche Reise, um seine Mutter Danaë vor einer Zwangsehe zu bewahren, doch König Polydektes will nur auf ihre Hand verzichten, wenn Perseus ihm den Kopf einer Gorgone bringt.

    „Stone Blind. Der Blick der Medusa“ ist bereits der vierte Roman für Erwachsene aus der Feder der Schriftstellerin und Comediennne Natalie Haynes. In ihrem Podcast „Natalie Haynes stands up for the Classics“ widmet sie sich mythologischen Figuren und Werken aus dem alten Rom und Griechenland. Ihre Neuerzählung des Medusa-Mythos wird aus den unterschiedlichsten Perspektiven geschildert, was das Geschehen von allen Seiten beleuchtet. Es sei dabei auch verraten, dass nicht nur Menschen zu Wort kommen und trotz Alter und Schwere des Stoffes durchaus gelacht werden darf.

    Die Handlung rund um Medusa, ihre verhängnisvolle Begegnung mit Poseidon und Athene und die Gemeinschaft mit ihren beiden Schwestern steht im Zentrum des Romans. Vor allem die Beziehung zwischen den drei Gorgonen geht dabei sehr zu Herzen. Euryale und Stheno sehen sich denselben Problemen und Ängsten gegenüber, wie menschliche Eltern. Jeden Schritt und jede Veränderung an Medusa beäugen sie kritisch und fragen sich, ob sie als Mütter eigentlich gut genug sind. Witzig hingegen ist die Interaktion zwischen dem doch sehr hilflosen Perseus auf der einen und Athene und Hermes auf der anderen Seite, die ihm als einem der vielen Söhne des Zeus göttlichen Beistand leisten sollen.

    Der ständige Perspektivwechsel, der die Geschichte einerseits sehr spannend und dynamisch macht, führt andererseits dazu, dass wir einen großen Teil des Buches nicht mit der Protagonistin verbringen. Ich verstehe, dass die Autorin hier die Zusammenhänge aufzeigen wollte, hätte aber gerne noch mehr von Medusa und ihrem Schicksal gelesen.

  1. 4
    11. Feb 2023 

    Emotionale Neuerzählung

    Medusa ist noch ein Säugling, als sie vor der Höhle ihrer Schwestern, der Gorgonen Euryale und Stheno abgelegt wird. Liebevoll ziehen die beiden als Monster verschrienen Frauen die Kleine auf, obwohl sie doch ganz anders ist; schwächer, mit Flügeln und vor allem eines: sterblich. Viele Jahre später macht sich der junge Perseus auf eine gefährliche Reise, um seine Mutter Danaë vor einer Zwangsehe zu bewahren, doch König Polydektes will nur auf ihre Hand verzichten, wenn Perseus ihm den Kopf einer Gorgone bringt.

    „Stone Blind. Der Blick der Medusa“ ist bereits der vierte Roman für Erwachsene aus der Feder der Schriftstellerin und Comediennne Natalie Haynes. In ihrem Podcast „Natalie Haynes stands up for the Classics“ widmet sie sich mythologischen Figuren und Werken aus dem alten Rom und Griechenland. Ihre Neuerzählung des Medusa-Mythos wird aus den unterschiedlichsten Perspektiven geschildert, was das Geschehen von allen Seiten beleuchtet. Es sei dabei auch verraten, dass nicht nur Menschen zu Wort kommen und trotz Alter und Schwere des Stoffes durchaus gelacht werden darf.

    Die Handlung rund um Medusa, ihre verhängnisvolle Begegnung mit Poseidon und Athene und die Gemeinschaft mit ihren beiden Schwestern steht im Zentrum des Romans. Vor allem die Beziehung zwischen den drei Gorgonen geht dabei sehr zu Herzen. Euryale und Stheno sehen sich denselben Problemen und Ängsten gegenüber, wie menschliche Eltern. Jeden Schritt und jede Veränderung an Medusa beäugen sie kritisch und fragen sich, ob sie als Mütter eigentlich gut genug sind. Witzig hingegen ist die Interaktion zwischen dem doch sehr hilflosen Perseus auf der einen und Athene und Hermes auf der anderen Seite, die ihm als einem der vielen Söhne des Zeus göttlichen Beistand leisten sollen.

    Der ständige Perspektivwechsel, der die Geschichte einerseits sehr spannend und dynamisch macht, führt andererseits dazu, dass wir einen großen Teil des Buches nicht mit der Protagonistin verbringen. Ich verstehe, dass die Autorin hier die Zusammenhänge aufzeigen wollte, hätte aber gerne noch mehr von Medusa und ihrem Schicksal gelesen.

  1. Eine alte Geschichte neu erzählt

    Griechische Mythologie ein wenig aufpoliert und in neuer Erzählung. Das ist es, was Nathalie Haynes dem Leser hier anbietet. Und ich finde das Ergebnis richtig gut gelungen. Eine tolle Mischung aus Mythologie und neuer Erzählung, die nicht nur die Herkunft einiger Mythen erklärt, sondern auch die verschiedenen Charaktereigenschaften der einzelnen Götter toll mit einbezieht. Ränkespiele und Streitigkeiten auf dem Olymp erklären sehr anschaulich das Verhältnis der Götter untereinander und gegenüber den Menschen.

    Die bisher bekannte Erzählung widmet sich der Geschichte ja eher aus der Sicht Perseus und schildert seine Heldentaten und seine Heldenreise. Medusa wurde als abstoßende Kreatur beschrieben, ein Menschenschreck sondergleichen. Die Autorin zeichnet diese Reise jetzt aber aus anderen Blickwinkeln nach und damit steht Perseus plötzlich nicht mehr uneingeschränkt in "gutem Licht" dar. Eine erfrischend andere Perspektive, die mir sehr gut gefallen hat.

    Das Buch hat mir großen Spaß gemacht. Sprachlich ist es einfach, aber sehr schön geschrieben, der Stil reicht von neutral über mitfühlend bis hin zu anklagend. Es gibt auf den ersten Blick sehr viele Erzählstimmen und Handlungsstränge, die etwas irreführend sein können, die aber am Ende eine runde Geschichte abgeben. Mich hat das Buch auf jeden Fall sehr begeistert!